18.02.2009

Ich war in 'schland!

Es ist seltsam. Seit dem Schreiben des letzten Eintrages sind jetzt nahezu zwei Monate verstrichen. Eine lange Zeit, wenn man bedenkt, dass es genau so lange dauerte, das wunderschoene Sevilla zu ereichen. Das Gefuehl suggeriert etwas anderes. Es laesst sich schwer in Worte fassen. Die Zeit vergeht auf unergruendliche Weise langsamer, wenn man in staendiger Bewegung ist. In Phasen der Ruhe verhaelt es sich genau entgegengesetzt. Zwei Wochen koennen sich anfuehlen wie zwei Monate, zwei Monate wie zwei Wochen...

Etwa zwei Wochen vor Weihnachten hatte ich beschlossen nach Deutschland zu fliegen. Nicht wegen Heimweh, nein! Die Fluege waren einfach so billig! ( :

Mein Flug(den ich beinahe verpasste)ging um 20.15Uhr in Sevilla. Mir wurde das Glueck zuteil, eine Busstation zu spaet auszusteigen, was eine wilde Hetzerei durch Andalusiens Hauptstadt nach sich zog, in dem Bestreben den letztmoeglichen Shuttlebus zum Flughafen zu ereichen. Voellig aufgeloest, nicht zuletzt ausgeloest durch die koerpereigene Kuehlfunktion(auch Schweiss genannt)quetschte ich mich auf einen der letzten (Steh)Plaetze und war erst einmal heilfroh, nicht mitten in Sevilla wildfremde Leute, mit meinen fuer diese Situation eigentlich noch gaenzlich ungeeigneten Sprachkenntnissen, uebereden zu muessen, mich doch bitte zum Flughafen zu bringen. Denn Geld fuer ein Taxi hatte ich keins. Das Geklimper in meiner Tasche brachte es auf vielleicht gerade mal einen Euro und dreiunddreissig Cent. Diesen Betrag wollte ich mir lieber fuer ein paar Broetchen aufsparen, da ich mein Lunchpacket vergessen hatte...

In der Flughafenhalle wurde ich gleich mal von dem wimmelnden Gewuehl der Weihnachtsreisenden aufgesogen. Um nicht ganz die Orientierung zu verlieren, habe ich schon im Shuttlebus ein Gespraech mit einer jungen, netten Hollaenderin begonnen, die mir half, mich zurechtzufinden. Denn ich bin noch nie vorher geflogen. Hoechstens der Laenge nach hin ( :

Der Start meines ersten Fluges ueberhaupt fuehlte sich unglaublich an. Der ploetzliche Druck, der einen in den Sitz presst, wenn die Turbinen auf volle Kraft anlaufen und dann - Bauchkribbeln. Wir hoben ab und befanden uns schon nach kurzer Zeit hoch oben ueber dem Lichtermeer der Menschenstaedte. Die meiste Zeit des dreistuendigen Fluges sass ich mit angewinkelten Knien ins Gespraech mit meiner Sitznachbarin vertieft oder schlief.

Die Landung oder besser gesagt der Sinkflug war wesentlich unangenhmer, als das Abheben. Denn der Druck auf den Ohren erwies sich als geradezu schmerzhaft. Da half auch der von mir, in Sekundenabstaenden ausgefuehrte Druckausgleich nichts.

Ruckartig setzte die Maschine schliesslich(endlich)auf und laut quietschten die, vom Bremsen stark beanspruchten Reifen. Ich war in Deutschland!

Fortsetzung folgt...

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